Sonntag, 9. Juni 2019
Die permanente Elektrostimulation des Gehirns ist zu einer gebräuchlichen Behandlungsalternative für Patienten mit der Parkinson Krankheit geworden. Meistens wählen wir als Stimulationsort den Nucleus subthalamicus (STN). Seine Stimulation bewirkt eine Besserung in allen motorischen Symptomen von Parkinson. Für die ausschließliche Behandlung des Tremors steht als Zielort auch der Nucleus ventralis intermedius des Thalamus (VIM) zur Verfü gung. Dessen Stimulation schaltet praktisch jedes Zittern aus, beeinflusst die anderen Symptome des Parkinson aber nicht.
Die Ursache der Bewegungsstörung ist eine Verminderung des Dopaminspiegels im Gehirn. Dieser Neurotransmitter hemmt andere Systeme. Fehlt Dopamin sind Glutamat (Steifigkeit, Bewegungsverlangsamung) und Acetylcholin (Tremor) hochreguliert und die Bewegungen werden langsamer, die Symptome entstehen.
Werden die Nervensignale im STN oder VIM elektrisch blockiert, werden die abweichenden Hirnsignale normalisiert.
Die heute verwendeten Systeme haben verschiedene Möglichkeiten die Elektroden (Kontaktpunkte) mit Strom zu versorgen und damit bestehen umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Die Methode, bringt deutliche Vorteile:
– Besserung von Zittern, Steifheit, Verzögerung oder Mangel an Bewegung – die Zeiten der normalen Beweglichkeit werden erhöht – durch Medikamente ausgelöste, unfreiwillige Bewegungen (Dyskinesien) werden reduziert – die Notwendigkeit der medikamentösen Behandlung wird verringert Die Behandlung ist dann am sinnvollsten, wenn zwar die Medikamente (Levodopa) sehr gut wirken, wegen der Nebenwirkungen (Dyskinesien) aber die richtige Dosis nicht erreicht werden kann, wenn sehr starke Wirkungsschwankungen auftreten (Fluktuationen) oder das Zittern mit Medikamenten nicht ausreichend kontrollierbar ist.
Patienten, bei denen die Symptome mit Medikamenten nicht hinreichend kontrolliert sind keine guten Kandidaten für diese Behandlung